Zusammenarbeit zum Schutz der Aale: Umweltministerium unterstützt Einsetzen von 16.000 Jungaalen in die Saar
Gute Nachrichten für den Aal: Auch in Zukunft können wieder junge Aale in der Saar leben und groß werden. Vertreter des Fischereiverbandes Saar und der Saarpächter haben heute (17.6.) rund 16.000 Jungaale (Farmaale) in die Saar eingesetzt.
Der Aalbesatz in der Saar findet seit 15 Jahren statt und wird zu 75 Prozent aus Mitteln des Landes bzw. der Betreiberin der Saarwasserkraftwerke (RWE) und zu 25 Prozent von den Pachtvereinen an der Saar finanziert. Insgesamt stehen jährlich 10.000 Euro zur Verfügung, um den Bestand dieser in der Saar heimischen Fischart zu stützen.
Der Schirmherr der Maßnahme, Umweltminister Reinhold Jost, unterstreicht die Bedeutung des jährlichen Aalbesatzes für den Schutz dieser europaweit bedrohten Fischart: „Der Aalbesatz gehört zur Aalschutzinitiative Saar, die wir gemeinsam mit RWE und dem Fischereiverband Saar seit vielen Jahren umsetzen. Damit leisten wir unseren Beitrag zur europäischen Aalschutzinitiative.“
Neben dem Aalbesatz ist ein weiteres Aalschutzprojekt das jährliche Abfangen von erwachsenen Aalen (Blankaale) mittels Reusen in der Saar. Diese werden dann nach Linz am Rhein unterhalb des letzten Kraftwerks transportiert. Von hier aus können sie ungehindert von Turbinen ihren langen Weg zu den Laichgebieten im Atlantik antreten.
Der Vorsitzende der Vereinigten Angelfreunde Saarlouis-Ensdorf, Bernd Hoen, der zugleich auch Vizepräsident des Fischereiverbandes Saar ist, erläuterte, „dass die Erfahrungen aus eineinhalb Jahrzehnten Aalbesatz gezeigt haben, dass die Saar optimal für die Aufzucht der Aale geeignet ist“.
Die rund 163 Kilogramm Farmaale hat das Forellengut Rosengarten aus Trassem geliefert. Die Tiere stammen aus einer Zuchtanlage im Emsland. Bernd Hoen bedankte sich bei den anderen Saarpächtern (ASV Saarbrücken, AG Völklingen, VAF Saarlouis-Ensdorf, ASV Beckingen, PG Untere Saar, ASV Mettlach, ASV Saarhölzbach) für die hervorragende Zusammenarbeit zum Wohle dieser Fischart. Die fischereiliche Nutzung steht dabei nicht im Vordergrund, weil das Anliegen der Saarpächter der Schutz der Art ist und nicht ihre unbedingte Nutzung.
Inzwischen besteht auch eine Kooperation beim Aalschutz mit dem Pächter der französischen Saar in Großblittersdorf.
Hintergrund:
Der Europäische Aal gehört zu den besonders gefährdeten Tierarten. Nach der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) ist er vom Aussterben bedroht. Für den aktuellen Bestandsrückgang gibt es verschiedene Ursachen, wie die Änderung des Golfstroms und die übermäßige Abfischung der Jungaale vor den europäischen Küsten sowie im Binnenland oder die tödliche Gefahr auf dem Weg zur Nordsee durch die Turbinen von Wasserkraftwerken.
Der Aal ist Teil der natürlichen Lebensgemeinschaft der Saar. Hier wächst er heran, wird fortpflanzungsfähig und tritt seine aktive Wanderung in Richtung Nordsee und weiter in die Sargassosee an. Hier laichen die Tiere ab. Die geschlüpften Larven wandern dann über Strömungen an die europäischen Küsten. Ein Teil davon gelangt anschließend über natürliche Wanderung ins Binnenland oder wird an den Küsten, insbesondere an den Flussmündungen der französischen Atlantikküste und dem englischen Fluss Severn, abgefangen und in geeignete Aufwuchsareale im Binnenland gebracht.
