Neue saarländisch-französische Kultur-Kooperation: Erste Ausgabe des Foto-Projekts „La ligne claire – die helle Linie 2021-2022“ ist der Nachkriegsarchitektur in der Grenzregion gewidmet
Das Saarland und das Département Moselle haben gemeinsam mit der Gesellschaft für Fotografie Nouvel Observatoire Photographique du Grand-Est eine neue saarländisch-französische Kultur-Kooperation ins Leben gerufen und eine entsprechende Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Ziel ist es, jedes Jahr gemeinsam eine fotografische Arbeit mit wechselnden Schwerpunkten über das Saarland und das Département de la Moselle zu ermöglichen und die kulturelle Zusammenarbeit zu stärken, erklären die Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes, Christine Streichert- Clivot, der Präsident des Conseil Départementale de la Moselle, Patrick Weiten und der Präsident des Nouvel Observatoire photographique du Grand-Est, Daniel Barroy.
Im Rahmen der neuen Kooperation vergibt die Fotografie-Gesellschaft erstmals eine Auftragsarbeit im Bereich der zeitgenössischen Fotografie. Die erste Ausgabe des Fotografie-Projekts „La ligne claire – die helle Linie 2021 – 2022“ ist der Nachkriegsarchitektur in der Grenzregion gewidmet. Eine Jury mit unabhängigen Expert:innen und Vertreter:innen der Kooperationspartner hat am 23. April 2021 getagt und sich aus einer Vorschlagsliste von 12 Künstler:Innen für Guillaume Greff aus Saargemünd (www.guillaumegreff.com) aufgrund der Qualität seiner künstlerischen Arbeit und der Affinität zum diesjährigen Thema entschieden. Die Kooperationspartner tragen mit jeweils 15.000 Euro des Projekts bei, so dass insgesamt 45.000 Euro zur Verfügung stehen, um es umzusetzen.
„Wir freuen uns sehr, mit der Wahl dieses jungen Künstlers, der sich mit dem Wiederaufbau der Moselle und des Saarlandes von 1945 bis zum Ende der Wirtschaftswunderjahre auseinandersetzen wird, dem Austausch und der kulturellen Zusammenarbeit zwischen dem Saarland und dem Département de la Moselle einen weiteren, starken Impuls zu geben“, so Präsident Patrick Weiten.
Ministerin Christine Streichert-Clivot unterstreicht den hohen Stellenwert, den die Partner der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beimessen: „Mit diesem Projekt werden wir die saarländisch-französische kulturelle Zusammenarbeit weiter intensivieren. Das ist gerade auch in der Corona-Krise ein wichtiges Signal an die Menschen in unserer Region. Wir wollen mehr zusammenarbeiten, nicht weniger.“
Daniel Barroy: „Wir fördern die Recherche und das künstlerische Schaffen mit dem Ziel, unterschiedliche Ansätze der Fotografie unter Berücksichtigung der Geschichte der Fotografie, der Anthropologie des Bildes, der visuellen Studien, der Rolle des Menschen in den digitalen Medien, der Geistes- und Sozialwissenschaften und der Forschung in den bildenden Künsten zu entwickeln. Das ist extrem spannend.“
Die erste Auflage 2021/2022 thematisiert die Spuren der Architektur, die in der Zeit des Wiederaufbaus des Grenzgebietes nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Die deutsch-französische Geschichte spiegelt sich hier im Raum und in der Architektur. Die künstlerische Herangehensweise an das Thema soll einen neuen, singulären Blick auf dieses besondere Kulturerbe vermitteln.
Ende Dezember 2021, also neun Monate nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung, soll die künstlerische Arbeitsphase abgeschlossen sein. Im Frühjahr 2022 wird die Reihe in einer Doppelausstellung im Saarland (Pingusson-Bau) und im Département de la Moselle (Robert-Schuman-Haus) dem Publikum vorgestellt. Zur Ausstellung erscheint ein zweisprachiger Katalog.
